Wenn schon kein strahlender Glanz über den Straßen des Stadtzentrums, dann eben helles Licht in Laternen. Eigeninitiative ist gefragt und auch notwendig, wenn die Herrschaften im Stadtrat weder guten Willen erkennen lassen, noch Verständnis für den Bedarf an einer ansprechenden adventlichen Atmosphäre im Einkaufszentrum aufbringen. Jedenfalls stufte der Werbekreis Wörth das Votum des Gremiums um Bürgermeister Josef Schütz, anno 2022 auf die seit 1978 bestehende Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten, als krasse Fehlentscheidung ein. Eine schlicht und ergreifend nicht nachvollziehbare Position. Denn an den Stromkosten ließen sich die Einwände selbst bei den bestehenden Engpässen im Energiesektor, die Bund und Land seit Monaten schwer zusetzen, schon mal nicht festmachen. Die Ausgaben deckt nämlich seit Jahr und Tag der Werbekreis abdeckt. Außerdem: LED-Lampen sind recht sparsame Lichtspender. Die negativen Rückmeldungen von den Kunden zu dieser Anordnung, gibt der Werbekreis zu bedenken, ist ganz eindeutig.
In der Tat: Unmut und Enttäuschung sind spürbar - sowohl in der Bevölkerung, die den Beschluss der Kommunalpolitiker als blanke Unvernunft interpretiert, als auch bei den Geschäftsleuten. Denn ihrer Überzeugung nach wiegt der Image-Schaden durch das örtliche Erscheinungsbild, das in diesem Advent ohne das gewohnte festliche Ambiente auskommen muss, deutlich schwerer als der finanzielle Aspekt. Eine Einkaufsstadt ohne Weihnachtsbeleuchtung – Wörth hat in der Hinsicht wohl ein Alleinstellungsmerkmal.
Die Interessengemeinschaft um Elke Weichser wusste sich aber zu helfen, wenngleich die spontane Aktion die Lichterketten sicher nicht ersetzen kann. Alle Geschäfte im Zentrum erhielten kostenlose Laternen, die nun bis Ende Januar zur Dekoration des Eingangs oder des Schaufensters verwendet werden können. Gut möglich, dass den Stadträten nun ein Licht aufgeht. Der Werbekreis würde es sich zum Christkindl wünschen.
Fotos: Raith