Veranstaltungen im Jahr 2020 sind anders, sie haben einen außergewöhnlichen Stil, einen ungewohnten Charakter. Desinfektionsmittel sind Standard geworden, ebenso Masken, die Mund und Nase bedecken, in den Geschäften darf sich nur eine genau festgelegte Zahl von Kunden aufhalten. Disziplin und Verantwortungsbewusstsein, Rücksichtnahme, Vorsicht und Vernunft sind in Zeiten der bedrohlichen Corona-Pandemie oberstes Gebot. Die Organisatoren müssen im Interesse von Gesundheit, Schutz und Sicherheit auf Nummer sicher gehen - und sie gehen mit der gewissenhaften Beachtung der Verhaltensregeln auf Nummer sicher.
Der Herbstmarkt des Werbekreises, bei dem erstmals der Flohmarkt der privaten Händler ausgeklammert wurde, hat am Sonntag bestätigt, dass Aktionen in überschaubarem Rahmen möglich sind und selbst in der denkbar schwierigen Phase erheblicher Einschränkungen gelingen, wenn alle Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden und Gäste wie Gastgeber den Hygienevorschriften entsprechen. Dieser verkaufsoffene Nachmittag hat, sicherlich begünstigt durch das herrliche Spätsommerwetter, eine weitere Erkenntnis bekräftigt: Die Menschen wollen raus aus ihren vier Wänden, sie wollen in die Sonne und den Augenblick genießen, sie möchten Freunde und Bekannte treffen und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen.
Die Einladung des Werbekreises zur Begegnung wurde angenommen. Die Resonanz ist den Erwartungen voll und ganz gerecht geworden. Viele Bewohner aus nah und fern nahmen die Gelegenheit der Beratung und des Einkaufs in den Fachgeschäften gerne wahr. Sie konnten auch ohne Rahmenprogramm und unterhaltsame Beiträge, auf die der Werbekreise der Corona-Krise wegen vollständig verzichtet hat, angenehme Stunden im Zentrum der Stadt verbringen und ganz unbeschwert durch die Ludwigstraße schlendern, wo gewerbliche Händler ihre Waren und Erzeugnisse anboten. Das Spektrum des Sortiments reichte von Spielwaren und Schmuckstücken bis zu Gläsern aller Art und Gaumenfreuden. In dieser Gemeinschaft befanden sich unter anderen auch eine Gruppe des Second Hand-Ladens, der sich für Einrichtungen der Stadt engagiert, und Beamte der Polizeiinspektion, die mit den Passanten ins Gespräch kamen und jede Menge Informationsmaterial mit Tipps für ein sicheres Zuhause oder zur Verbesserung der Verkehrssicherheit verteilte. Ein E-Bike ist übrigens streng genommen kein E-Bike, sondern eine Pedelec, ein Fahrzeug, das die Motorunterstützung nur dann aktiviert, wenn der Fahrer in die Pedale tritt.
Wichtige Partner des Werbekreises waren zwei Teams der Feuerwehr Wörth, die den Ordnungsdienst übernahmen, an beiden Zugängen zur Ludwigstraße Stellung bezogen und an ihren Stationen ihr Augenmerk auf die Einhaltung der Bestimmungen richteten. Das Verständnis für die Notwendigkeit dieser Richtlinien ist offenbar groß. Jedenfalls hätten ihre Eindrücke besser nicht sein können: keine langen Diskussionen, keine Beschwerden, keine Probleme. Die Bilanz des Vorsitzenden Siegfried Engl kann der Werbekreis für den Herbstmarkt, der unter besonderen Vorzeichen stand, wohl eins zu eins übernehmen: „Alles gut!“
Fotos: Raith