Vier Jahrzehnte randvoll mit kreativen Ideen

 Eingetragen am 29.08.2018  ·   Autor: Josef Raith

Wörth. (jr) Am 22. August 1978 wurde ein Plan Realität. 25 Geschäftsleute versammelten sich mit dem Ziel, die Kräfte zu bündeln und die Heimatstadt mit kreativen Ideen dem Umland und der gesamten Region möglichst attraktiv und erlebenswert zu präsentieren. Der Werbekreis wurde gegründet. Verantwortung übernahm Gerjet Benditz. Dem Inhaber des damaligen Bekleidungshauses wurde das Amt des Vorsitzenden übertragen.

Wenige Wochen später, am 7. Oktober, führten die Bemühungen um eine Gemeinschaftswerbung schon zu einem konkreten Ergebnis. Motto und Leitmotiv wurden gewählt: „Wörth – Ziel des guten Einkaufs“.
Ein Slogan, der bis heute Bestand hat. In der Startphase konzentrierte sich die Aufmerksamkeit auf die Adventszeit. Wörth sollte optisch besser zur Geltung kommen. Bei der Beschaffung einer Weihnachtsbeleuchtung fand der junge Bund sofort Fürsprache bei Bürgermeister Franz Beutl und finanzielle Unterstützung des Stadtrates. Am 2. Dezember 1978 wurde der Öffentlichkeit das Schmuckstück präsentiert. Die 1100 Lämpchen der Lichterketten erhellen seither Jahr für Jahr von Ende November bis Anfang Januar die Einkaufsstraßen im Zentrum festlich. Eine Dekoration, die Bürgern und Gästen gefällt und längst zum vertrauten Bild gehört.

Die positive Entwicklung setzte sich fort. Die Mitgliederzahl stieg, der Zuspruch ermutigte zu weiteren Projekten. In der Zeit von 2. bis 16. Dezember 1978 verteilten die Geschäftsleute Gratis-Gewinnlose in ihren Läden. Die Gewinner der Preise (ein tragbares Fernsehgerät, ein Fahrrad, ein Kofferradio, sieben Gedenkmünzen zur 1200-Jahr-Feier sowie 70 Einkaufsgutscheine) wurden im Rahmen eines Weihnachtsmarktes am Rathausplatz ermittelt. Diese erste größere Aktion fand bei den Bürgern große Zustimmung und Anerkennung.

1979 hielten sich die Mitglieder des Werbekreises im Hinblick auf Unternehmungen etwas zurück, da Stadt und Vereine die Vorbereitungen und Festlichkeiten zur 1200-Jahr-Feier stark in Anspruch nahmen. Um auch bei diesem historischen Ereignis Gemeinschaftssinn zu bekräftigen, verteilte man Schokoherzen mit der Aufschrift „Wörth hat ein Herz für Sie!“ Im Dezember 1979 bereicherte der Werbekreis abermals mit einer Weihnachtsverlosung das Jahresprogramm. Der stattliche Gesamterlös wurde samt und sonders einer karitativen Einrichtung gespendet.

Auf Anregung von Herbert Schötz, damals Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins, beteiligte sich die Vereinigung im Oktober 1980 an den „Französischen Tagen“. Siegmund Rösch war eine der treibenden Kräfte dieser tollen und stilvollen Veranstaltung im Schloss, die vielen in Erinnerung geblieben ist. Ein außergewöhnliches Fest, ein musikalisches und kulinarisches Erlebnis und ein großer Erfolg - auch für den Werbekreis.

Im November 1980 ergab sich ein Wechsel in der Vorstandschaft. Rudolf Hauser übernahm das Ruder. Der neue Vorsitzende setzte den Weihnachtsmarkt fort, der im Dezember 1981 mit Kutschenfahrten für Kinder, Nikolausbesuch und einer Vorstellung der Kolping-Theaterbühne aufgewertet wurde.

Im März 1982 wieder ein neuer Akzent. An der Seite der Stadt rührten die Geschäftsleute an einem Stand bei der „dona“ in Regensburg kräftig die Werbetrommel für Wörth. Bei einem Quiz hatten die Ausstellungsbesucher einige Fragen beantworten können: „Über wie viele Kilometer markierte Wanderwege verfügt Wörth“ oder „Wie heißt die Stadt, die bei der Stadterhebung im Jahre 1954 die Patenschaft übernahm?“

Was nicht mehr so sehr im Bewusstsein ist: Am 5. und 6. Juli 1982 präsentierte sich der Werbekreis als Veranstalter und Hauptorganisator des ersten Bürgerfestes. Karl Saller führte Regie. Viele Ortsvereine gestalteten dieses ansprechende Wochenende, das sich bis heute als Volltreffer erweist. In den Jahren 1983 und 1984 traf die Gemeinschaft mit der Weiterführung der Weihnachtsmärkte ganz den Geschmack der Bevölkerung.

Der nächste Wechsel in der Vorstandschaft vollzog sich im November 1988. Rudolf Hauser, der viel erreicht und sich hohe Verdienste um die Einheit erworben hat, zog sich zurück. Elisabeth Lustenberger trat die Nachfolge an. Sie führte in den folgenden knapp sechs Jahren den Werbekreis mit großem Elan, Geschick und hohem persönlichen Einsatz. Sie setzte mit dem Beistand ihrer WK-Partner viele Ideen und Anregungen in die Tat um. So entwickelten sich zum Beispiel die verkaufsoffenen Sonntage mit Flohmarkt unter ihrer Verantwortung zu einem wahren Publikumsrenner. Ende 1993 übertrug der Kreis dem Regensburger Alois Vipic das Ehrenamt des Vorsitzenden, der wie alle Führungskräfte vor und nach ihm Eifer und Anstrengungen an der einen Devise orientierte: „Wörth ist‘s wert!“